Longieren mit Kappzaum, Doppellonge oder ausgebunden?

Longierst du schon, oder schleuderst du noch?

Eine provokante Frage, die den Kern des Problems trifft: zum sinnvollen Longieren gehört die richtige Ausrüstung (weniger kann hier mehr sein) und eine Vorstellung wie das Pferd gehen soll ebenso wie die Technik.

Das Pferd einfach laufen lassen und sich am besten noch nicht mitdrehen sondern den Arm über den Kopf kreisen lassen ist der worst case. Das Gegenteil: ohne Ausrüstung das Pferd einfach um sich rum laufen lassen „Freiarbeit“ genannt, ist auch kein longieren das der Gymnastizierung dient.

Welche Technik man anwendet hängt zunächst vom eigenen Können ab, sollte sich zudem an der Zielsetzung bzw. dem Ausgangszustand des Pferdes richten.

Einfach longieren

Einfach ist natürlich relativ, meint aber hier mit einer Longe. Am wenigsten Ausrüstung wäre hier der Kappzaum, etwas mehr Dreieckszügel oder Lauffer Zügel und eine Longierpeitsche.

Eckig oder Rund?

Hütchenspiele

Longieren mit der Doppellonge

Etwas mehr Übung im Handling braucht man für die Doppellonge, es ist aber kein Hexenwerk und kann gerade am Anfang der Pferdeausbildung sinnvoll sein um den Pferd die Vorwärts-Abwärts Dehnung zu erklären.

Später kann man dann auch in die Versammlung gehen, und kürzer genommen als Langzügel auch Seitengänge longieren/führen.

Es gibt nicht die eine richtige Art zu longieren, wichtig ist immer den aktuellen Bedarf richtig einzuschätzen und die Probleme/Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Je mehr Werkzeuge man beherrscht umso effektiver kann man über das longieren Ziele erreichen.

Besonders interessant ist dies bei Korrekturpferden, aber gleichermaßen auch in der Jungpferdeausbildung. Ein Hilfszügel kann hier eine gute Hilfe darstellen, wenn man damit umgehen kann und in der Lage ist das Pferd richtig einzuschätzen. Nicht jedes Pferd kann mit dem Dreieckszügel longiert werden. Manchmal ist die Doppellonge gerade durch ihre Flexibilität zu unpräzise – es kommt immer auf die Situation und das Pferd an. Auch der longierende selbst, braucht ein Verständnis seiner Wirkung und eine Idee wie das Pferd sinnvoll gehen sollte.