Ein Korrekturweg

Dies ist der Weg einer 8 jährige Connemara Stute, die laut Besitzerin „noch nicht so viel kann“. Beim Probereiten zeigte sie sich sehr brav, aber nicht in der Lage den Reiter auch nur ansatzweise anatomisch effektiv zu tragen. Sie ertrug ihren Reiter und war super angespannt. Geritten wurde auf einem kleinen Reitplatz im Schritt und Trab, Galopp geht noch nicht weil der Platz so klein ist, hiess es – ja es ging auch wegen der Spannung nicht. Habs versucht.

Erster Tag 14.09.2017

Am ersten „Arbeitstag“ ging es in die Halle, ein bischen Doppellongenarbeit machen. Die Aufnahmen sind danach entstanden, man sieht besonders auf dem rechten Bild noch die Anspannung und die hochgezogene Muskulatur am Bauch.

Die Location: Eine quadratische Halle 20x20m. Eine Rundhalle wäre besser, aber so ist es schon ganz ok. Ein rechteckiger Platz hätte zumindest auf ein Quadrat reduziert abgetrennt werden müssen.

Die Arbeit: Die Stute reagiert auf Anforderungen mit totaler Anspannung, Kopf hoch, Muskulatur anspannen. Hals fallen lassen und entspannte Tritte noch nicht möglich. Was habe ich getan? An der Doppellonge Schritt und viel Trab, erstmal den Takt herstellen und den Fleiss nicht übertreiben und vorsichtig bei relativ tiefer aber loser Einstellung den Weg in die Tiefe zeigen. Fotos oder Videos sind in dieser Phase noch nicht möglich (zumindest wenn man allein ist). Der größte Erfolg, ein leichtes Nachgeben wurde auf beiden Händen erreicht. Damit musste es dann auch gut sein. An Galopp ist erst zu denken wenn es mal im Trab funktioniert. Wir machen mal einen Tag Pause.

Nach 10 Tagen, in denen maximal jeden zweiten Tag gearbeitet wurde, gab es schon eine erste Dehnungshaltung und das auch auf der rechten Hand, eigentlich die schlechte Seite der Stute: https://photos.app.goo.gl/9Vu9T3H8SD1beOCl1.

Danach ging es dann auch ans reiten. Sie zeigte sich sehr unausbalanchiert und wie erwartet ohne Kondition. Das erste angaloppieren zeigte wie schlecht sie noch mit dem Reitergewicht klar kam – sie rutschte fast weg.

In den ersten beiden Monaten, jeweils mit einer Frequenz jeden zweiten Tag maximal, versuchte ich den Galopp auch an der Longe zu festigen.

Gelegentliches Freispringen zeigte auch die Händigkeit sehr deutlich. Sie war aber sehr ängstlich und schnell über das Tempo (unausbalanciert), daher mit Vorsicht zu geniessen.

Nach ca. 2 Monaten forcierte ich den zusätzlichen Einsatz in der geführten Therapie im Schritt.

Um die Balance zu fördern auch schon erstes übertreten um die Lastaufnahme und das Treten unter den Schwerpunkt beeinflussen zu können.

Weitere Aufbauarbeit folgte, und nach ca. 3 Monaten war auch schon sicheres richtiges angaloppieren und eine beginnende Entspannung und Dehnung im Trab möglich. Beim ausreiten in der Gruppe war sie sehr entspannt (nur Schritt, in der Mitte der Gruppe), was auch zu der beschreibung der Besitzerin viel im Gelände geritten zu sein passte.

Nach ca. 4 Monaten: Der erste Einsatz im Unterricht 27.01.2018

Nach reiflicher Überlegung habe ich sie dann Ende Januar im Unterricht eingesetzt. Sie konnte unter einer erfahrenen Schülerin in allen Gangarten geritten werden und zeigte sich motiviert und kooperativ pizza kurier bern , auch unter der Schülerin war alles abrufbar und hat super funktioniert!